Archiv für die Kategorie ‘Befindlichkeit’

Träume haben

Veröffentlicht: Mai 29, 2014 von kynischetonne in Befindlichkeit, Philosophie
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„Träume haben“
ist eine romantische Ahnung vom „Weggeschwemmt werden“.
Aber das „Weggeschwemmt werden“ ist nicht mal das Schlimmste.
Manche mögen das sogar.
Surfer zum Beispiel,
die reiten sogar auf dem „Weggeschwemmt werden“…

Zwischenreich

Veröffentlicht: Mai 10, 2014 von kynischetonne in Befindlichkeit, Philosophie
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Wenn ich mit meiner Hand die andere anfasse,
bin ich dann Berührender oder Berührter?

Ewige Wiederkunft

Veröffentlicht: Mai 10, 2014 von kynischetonne in Befindlichkeit
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„Wieder geschafft!“ 
dachte sich Sisyphos 
und freute sich insgeheim…

Schlüpfrig

Veröffentlicht: Oktober 19, 2013 von weizzenbrot in Befindlichkeit
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Dem Wort ist nicht zu trauen, es betreibt eine schlüpfrige Expansion. Einmal freigelassen, führt es zu «anschlüpfern» und steigert sich zu «mit Schlüpfern werfen». Man lasse es besser nicht soweit kommen.

Überbau eines Rauchers

Der überzeugte Nichtraucher kann seinen Gegenpart nicht leiden, weil dieser für einen kurzen Genuss Gesundheit und Lebenszeit opfert. Mithin ein widersinniger Hedonismus – einer, der seine Ratio für ein widerliches, unbestimmtes und kurzweiliges „Anderes“ opfert. Einer der potentiell maßlos ist, dem man in seinen Grenzziehungen einfach nicht vertrauen kann.

Für den Raucher ist es mal ein geselliges Moment, mal ein Moment der absoluten Einsamkeit mit einer Prise Selbstgefälligkeit darin – oft genug aber eine hässliche Zeiteinheit der banalen Suchtbefriedigung.

Der abwesende Dritte

In der Liebe gibt es ihn immer: Einer – manchmal sehr bestimmt, manchmal unbestimmt – der in seiner Abwesenheit immer anwesend ist. Im Idealfall, wenn der Liebe keine äußerlichen Widerstände im Weg stehen, ist es der Tod. Oder aber die Gewissheit, dass man den Anderen als Wesen nie ganz wird fassen können, dass man also lediglich zu zweit ein kleines bisschen weniger alleine ist.

Was in dieser Form eine schmerzliche Gewissheit sein mag, könnte aber auch als Grundmerkmal der romantischen Liebe gedeutet werden. Also als etwas, dem es zu begegnen gilt, das man aushalten muss, bei dem kein Wegschauen hilft. Die Umkehrung ganz abgeschlossen hätte man in der Liebesbeziehung zu einem vergebenen Anderen. Der betrogene Dritte würde dann die Stelle des abwesenden – und damit anwesenden – Dritten einnehmen, die Stelle des Unbestimmten, das wie ein Fatum hereinbrechen kann, das mit seiner Gewalt alles in den Abgrund reißen würde. Eine Liebe, die das aushalten könnte, würde über den Satz „bis in alle Ewigkeit“ nur herzhaft lachen – und dennoch ganz bei sich selbst sein.

Liebe

Veröffentlicht: August 16, 2013 von kynischetonne in Befindlichkeit
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Wildblumenwiese_in_Monheim

Wildblumenwiese by Zoltan Sasvari. (CC BY-SA 3.0).

‚Liebe‘ ist wie ein Schmetterling…
bleibt nie bei nur einer Blume.

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Man kann Größen und Relationen anschaulicher machen, wenn man sie in Verhältnis zu etwas setzt, das man kennt, das einem aus der eigenen Lebenswelt anschaulich gegeben ist.

Dies habe ich mal mit der „Zeit“ probiert, d.h dem Alter der Erde, dem Alter des Lebens auf der Erde, dem Auftauchen der ersten Menschen.
Daten hierzu bekommt man aus wikipedia, die Daten verarbeiten kann man in diesem Fall mit dem Dreisatz. Man muß danach nur in die entsprechenden Maßeinheiten umrechnen.

Wenn die Erde 100 km „alt“ wäre und wir auf der Straße der Zeit loslaufen würden, träfen wir nach ca. 20 Kilometern die Anfänge des Lebens.
Die nächsten 78,5 km könnten wir zuschauen, wie es sich entwickelt und immer komplexer wird, bis wir dann ca 1,5 km vor unserem Ziel (nämlich der Gegenwart) Zeugen eines furchtbaren Schauspiels werden würden:
Der Begebenheit, die die Dinos zum Aussterben brachte (außer die Vögel, die ihre direkten Nachfahren sind).
Nun empfiehlt es sich eine Lupe aus dem Rucksack zu holen und auf dem Asphalt nach Spuren der Überlebenden zu suchen.

(Wir sind schon so gut wie am Ziel)

Siehe da!

10 Meter vor dem Ziel taucht der Mensch auf, der ca. 1,3 cm vor der Ziellinie seine Hochkulturen entwickelt, 6 mm davor die Industrialisierung einleitet und seit „ganz kurz“ eine optimistische Lebenserwartung von ca. 2 mm hat.

Geschafft! Wir sind am Ziel und lesen diese Zeilen hier.

Es ist schon bemerkenswert, wie es der Mensch in ca. 6 mm geschafft hat, der Erde seinen tödlichen Stempel aufzudrücken, den man in wissenschaftlichen Fachkreisen mittlerweile das „Anthropozän“ nennt.
Mit diesem verbunden ist ein Artensterben, das es zwar auf unserem Weg auf der Straße der Zeit immer wieder gegeben hat, aber niemals ausgelöst durch eine einzige biologische Art.

Wie wird dieser Weg wohl weitergehen?
Wir werden sehen oder auch nicht.
Zuvor ziehe ich aber trotz allem meine Wanderstiefel aus
und genehmige mir eine Limo aus der Küche.

Es weihnachtet wieder und die Menschen stürmen wie die Schafe in die Gatter des Konsums. Drängen sich dicht, um an das zu kommen, was ihnen als solches einsuggeriert erstrebenswert erscheint.

Die Suche nach dem ominösen Wert, auf die wir uns nicht mittels eigener Kraft und eigenem Mut zum Risiko begeben, sondern es ängstlich und orientierungslos anderen überlassen, nämlich Profis, Experten genannt Werbefachleute, die uns erst zeigen müssen, was uns fehlt (denn wir sind im Grunde unseres Herzens alle Mangelware oder -wesen, und immer schon gewesen, auch das wird uns suggeriert und der heilige Bimbam wird geläutet).

Und dann erscheinen sie uns als Retter in der Not und zeigen uns schließlich, was wir brauchen um diesen Mangel zu kompensieren.

Alles relativ altbekannt und hart für die Zähnchen wie ein alter Keks.

Kaschiert wird dieser Akt mit einem Fest des Schenkens und der Nächstenliebe. Aber eigentlich wollte ich mich gar nicht aufregen. Warum auch?

Vor ca. 2012 Jahren wurde ein Mensch geboren, der später von seinen Zeitgenossen als so unglaublich empfunden wurde, dass sie ihn andauernd mit ihrem Gott in Verbindung bringen mussten. Er war scheinbar einer von denen, die eine radikale These vertraten. Dieser vertrat eine für unsere Verhältnisse heute sehr extreme Form der sog. „Nächstenliebe“.

Was auch immer das sein soll.

Gut, ich kannte diesen Jesus nicht persönlich und die Schreiber des Neuen Testamentes auch nicht wirklich, eher vom Hörensagen. Doch dies ändert offensichtlich an der Kraft seiner Geschichten nicht viel.

Oft habe ich den Eindruck, dass Jesu Leben ein sehr großes Fragezeichen bei seinen Zeitgenossen hinterlassen hat und dieser unbefriedigende Eindruck es war, der letztendlich die Wellen erzeugte, auf denen seine Geschichten (mehr oder weniger ausgeschmückt) über die Jahrtausende hinweg in unsere Zeit geschwemmt wurden.

Denn, Hey ho, Jesus persönlich hat nichts im materiellen Sinne Bleibendes hinterlassen, nichts Schriftliches, auch keine selbst gemalten Bilder, nicht mal Nachkommen (wobei, da bin ich mir nicht sicher, eigentlich bin ich mir bei diesem ganzen Artikel überhaupt gar nicht sicher, aber nun ist es halt schon passiert).

Eines aber ahne ich. Seine zentrale Botschaft scheint so weit entfernt von unserem wirtschaftsorientiertem Weihnachtsfest zu sein, wie wir von der nächsten Galaxie.

Wir fassen einen Begriff mit unserem Ratio-Netz ein (zum Beispiel die „Nächstenliebe“).

Freuen uns dann dermaßen darüber, dass die Imaginationskraft überfließt und schwenken dann in der festen Überzeugung eine Erkenntnis in der Hand zu haben diesen Begriff mit unseren im Wind vorhandenen oder nicht vorhandenen wehenden Haaren hin und her, ohne zu merken, dass wir zwar einen Begriff, diesen aber nicht wirklich begriffen haben.

Ungefähr so wie ein Kindergartenkind, das durch Gruppenzwang genötigt ein Luxusklassenschlitten aus Knete zu formen, in seiner Verzweiflung ein Gebilde formt, das eher aussieht wie eine elvismäßig gutaussehende Schildkröte und diese dann auf den Tisch knallt, in der vehementen Behauptung (und auch mit Schweiß begleiteter Überzeugung) eine glasklare Entsprechung mit einem Oberklassenfahrzeugsdings erreicht zu haben.

Na ja, ich behaupte jetzt mal (und bin auch schweißmäßig davon überzeugt), dass dies ein treffendes Beispiel war.

Wie dem auch sei und um wieder zum Pamphlet zurückzukehren, scheint der Wahnsinn in die Umsetzung dieser in dunkler Vorzeit liegenden urmenschlichen aber vielleicht auch ureigenst-menschlichen Botschaft Einzug gehalten zu haben.

Dafür möchte ich jetzt mal nicht nur die Amerikaner verantwortlich machen. Die sind ja auch nur Menschen.

Auch nicht unser System (das habe ich auch noch nie persönlich kennengelernt).

Trotzdem frage ich mich, warum mir dieses alljährliche konsumorientierte Weihnachtsfest so zuwider ist.

Es ist nicht von ungefähr die ertragreichste Zeit des Jahres für den Handel, die dementsprechend von der Werbung (die kenne ich persönlich leider auch noch nicht, nur von Hörensagen) zusätzlich aufgepuscht wird.

Ich nehme für mich nicht in Anspruch, die Botschaft dieses Jesus zu kennen.

Ich gebe aber zu, dass ich ihn sehr gerne Mal kennengelernt hätte, um mir mein eigenes Bild von ihm zu machen. Leider muss ich mich auf das Bild, das die Augenzeugen den Geschichtsschreibern hinterlassen haben (oder zumindest auf das Bild, das die NT Schreiber aus dem Bild der Augenzeugen gezeichnet haben) verlassen.

Aber ein junger Kerl, der sein Heimatdorf verlässt und in die Wüste geht, um sich selbst zu finden, mutet schon recht seltsam an.

Dann kehrt er mit einem recht beeindruckendem Charisma aus der Wüste zurück, sammelt nicht nur 12  mitten im Leben stehende Männer, sondern auch bald eine ganze Ansammlung von Pennern, Kranken, Asozialen, Nutten und wasweißichalles um sich, um ihnen auf einem Berg eine Agenda mitzugeben und schließlich aufs Ganze zu gehen.

Kamikazeflug auf den Flugzeugträger des damaligen Systems. Der Samen eines neuen Sinns im fruchtbaren Boden des Straßenrandes gesät.

Ich behaupte, dass Jesus wusste, dass er mit dem Besuch der Hauptstadt sein Leben aufs Spiel setzen würde (der nahe Osten war schon damals sehr umkämpft).

Integer schien er gewesen zu sein. Unterschrieb seine Botschaft des bedingungslosen Grundeinkommens… halt falsch! … ich meine natürlich der bedingungslosen Nächstenliebe mit seinem eigenen Blut und das recht leserlich.

Was sagt mir das persönlich?

Eines, was ich daraus lernen kann, was mir annähernd erstrebenswert erscheint, ist diese Botschaft einer Liebe, die uns selbst übersteigt, indem es uns in der Sorge um andere selbst verzehrt.

Klingt schlimm, ist es aber nicht, denn schlimmer scheint es zu sein, an sich selbst gefesselt zu sein (Kostprobe gefällig? Langeweile!).

Sich selbst einen Augenblick lang vergessen in der Fürsorge um den Anderen. Ein Stück Sterben für den Anderen. War nicht das die Botschaft? Vielleicht, vielleicht nicht, vielleicht war auch alles nur ein Missverständnis.

Vielleicht bin ich auch nur ein Keks, der sich nach Milch sehnt.

Wer weiß das schon, aber heiliger Bimbam, ist Wissen wirklich der Sinn von alledem?

Eines befürchte ich aber zu ahnen:

Würde ich nach 40 Tagen nur mit dem Proviant des „Gottvertrauens“ aus der Wüste kriechen, zurück in unsere Weihnachtszeit, würde ich mich aller Wahrscheinlichkeit nach erst einmal übergeben…

Fröhliche Weihnachten!

Ein verregneter Tag

Veröffentlicht: Oktober 9, 2012 von kynischetonne in Befindlichkeit
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Ich mag diese Tage.
Es sind Tage des natural born blues…