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Der abwesende Dritte

In der Liebe gibt es ihn immer: Einer – manchmal sehr bestimmt, manchmal unbestimmt – der in seiner Abwesenheit immer anwesend ist. Im Idealfall, wenn der Liebe keine äußerlichen Widerstände im Weg stehen, ist es der Tod. Oder aber die Gewissheit, dass man den Anderen als Wesen nie ganz wird fassen können, dass man also lediglich zu zweit ein kleines bisschen weniger alleine ist.

Was in dieser Form eine schmerzliche Gewissheit sein mag, könnte aber auch als Grundmerkmal der romantischen Liebe gedeutet werden. Also als etwas, dem es zu begegnen gilt, das man aushalten muss, bei dem kein Wegschauen hilft. Die Umkehrung ganz abgeschlossen hätte man in der Liebesbeziehung zu einem vergebenen Anderen. Der betrogene Dritte würde dann die Stelle des abwesenden – und damit anwesenden – Dritten einnehmen, die Stelle des Unbestimmten, das wie ein Fatum hereinbrechen kann, das mit seiner Gewalt alles in den Abgrund reißen würde. Eine Liebe, die das aushalten könnte, würde über den Satz „bis in alle Ewigkeit“ nur herzhaft lachen – und dennoch ganz bei sich selbst sein.

Liebe

Veröffentlicht: August 16, 2013 von kynischetonne in Befindlichkeit
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Wildblumenwiese_in_Monheim

Wildblumenwiese by Zoltan Sasvari. (CC BY-SA 3.0).

‚Liebe‘ ist wie ein Schmetterling…
bleibt nie bei nur einer Blume.