Man kann Größen und Relationen anschaulicher machen, wenn man sie in Verhältnis zu etwas setzt, das man kennt, das einem aus der eigenen Lebenswelt anschaulich gegeben ist.
Dies habe ich mal mit der „Zeit“ probiert, d.h dem Alter der Erde, dem Alter des Lebens auf der Erde, dem Auftauchen der ersten Menschen.
Daten hierzu bekommt man aus wikipedia, die Daten verarbeiten kann man in diesem Fall mit dem Dreisatz. Man muß danach nur in die entsprechenden Maßeinheiten umrechnen.
Wenn die Erde 100 km „alt“ wäre und wir auf der Straße der Zeit loslaufen würden, träfen wir nach ca. 20 Kilometern die Anfänge des Lebens.
Die nächsten 78,5 km könnten wir zuschauen, wie es sich entwickelt und immer komplexer wird, bis wir dann ca 1,5 km vor unserem Ziel (nämlich der Gegenwart) Zeugen eines furchtbaren Schauspiels werden würden:
Der Begebenheit, die die Dinos zum Aussterben brachte (außer die Vögel, die ihre direkten Nachfahren sind).
Nun empfiehlt es sich eine Lupe aus dem Rucksack zu holen und auf dem Asphalt nach Spuren der Überlebenden zu suchen.
(Wir sind schon so gut wie am Ziel)
Siehe da!
10 Meter vor dem Ziel taucht der Mensch auf, der ca. 1,3 cm vor der Ziellinie seine Hochkulturen entwickelt, 6 mm davor die Industrialisierung einleitet und seit „ganz kurz“ eine optimistische Lebenserwartung von ca. 2 mm hat.
Geschafft! Wir sind am Ziel und lesen diese Zeilen hier.
Es ist schon bemerkenswert, wie es der Mensch in ca. 6 mm geschafft hat, der Erde seinen tödlichen Stempel aufzudrücken, den man in wissenschaftlichen Fachkreisen mittlerweile das „Anthropozän“ nennt.
Mit diesem verbunden ist ein Artensterben, das es zwar auf unserem Weg auf der Straße der Zeit immer wieder gegeben hat, aber niemals ausgelöst durch eine einzige biologische Art.
Wie wird dieser Weg wohl weitergehen?
Wir werden sehen oder auch nicht.
Zuvor ziehe ich aber trotz allem meine Wanderstiefel aus
und genehmige mir eine Limo aus der Küche.