Mit ‘Ontologie’ getaggte Beiträge

Klingt irgendwie bescheuert oder um es philosophisch auszudrücken, wie eine Tautologie.

Tautologie bedeutet, wenn ich dasselbe anders sage. Was strenggenommen wieder eine tautologische Aussage wäre. Ein „Selbstdreher“ sozusagen. Aber darum geht es heute nicht.
Es geht um die Wirklichkeit der Realität.
Doch ist beides nicht dasselbe?
Im alltäglichen Sprachgebrauch wird zwischen den beiden kaum unterschieden. Wenn man aber nach der Wirklichkeit der Realität fragt, wie im obigen Titel dieses Blogs, dann sieht die Sache schon etwas anders aus.
Denn der Titel impliziert die Frage, wie wirklich unsere Realität ist.
Wirklichkeit ist zunächst einmal eine sehr persönliche Angelegenheit, wenn ich das mal so sagen darf. Denn das, was der Fall ist, ist zunächst einmal für mich der Fall oder besser mein ureigenes Fallen, womit die Wirklichkeit eine wäre, die in irgendeiner Form auf mich „wirkt“. Zahlen oder generell Abstraktes wäre demnach etwas, das weniger Wirklichkeit ist in dem Sinne, dass es „wirkt“, sondern mehr in dem Sinne, dass es denkunabhängige Bestandteile sind, die Elementen von Realität entsprechen. Diese bezeichnet man als ontologischen Realismus.
Heiliger Strohsack!
Sobald sich aber Solipsisten treffen, einigt man sich in der Regel nach anfänglichen Irritationen (die Philosophen in der Regel mit Alkohol überwinden) auf den erkenntnistheoretischen Realismus, d.h. der Ansicht, die eigene Meinung könnte doch etwas mit beobachtungsunabhängig existierenden Gegenstände zu tun haben. Spätestens dann nämlich, wenn der Kollege den Krug mit dem Wein, den man für sich selbst beanspruchte, leer getrunken hat.
Denn dass der Krug leer ist, kann jeder für sich feststellen, so dass wir es hier mit einem für alle Beobachter identischen Sachverhalt zu tun haben. Auf die sprachphilosophischen Erörterungen, die aufgrund des Fehlens des Weins anschließend in Form von Flüchen und Beschimpfungen ausgetragen werden, möchte ich hier nun nicht „wirklich“ eingehen, denn meines Erachtens beschränkt sich Erkenntnis nicht nur auf Formulierbares, wobei man natürlich auch alles tot reden kann und R.I.P usw.
Aber nein!
Was ist nun, wenn der Umstand eines Kruges, des Weins, einer Zusammenkunft, der Kommunikation usw. im weitesten Sinne Resultate von gedanklichen Konstruktionen sind, die wiederum auf die eigene Rezeptivität (die wiederum gedanklich ist)
zurückwirken und insofern alles irgendwie gedankliche Konstruktion ist?
Dies würde natürlich erklären, wie Intersubjektivität ungefähr funktioniert. Denn wenn alles eine gedankliche Konstruktion ist, dann ist die Wirklichkeit eine aus uns heraus entstandene Wirklichkeit,
die für uns verstehbar ist.
Mit anderen Worten: Sie hätte einen epistemischen Zugang, der nur relativ relativ ist (wieder eine Tautologie?) und sich daher auch bis zu einem gewissen Grad durch Verlässlichkeit auszeichnet.
Was „Wissen“ im Grunde meint (bei diesem Satz sollte man nach Weinflaschen Ausschau halten, die man von Philosophen an den Kopf geworfen bekommen könnte), ob nur Wirkungen beschreibbar oder auch gedankliche Gegenstände realiter sind, ist eine uralte, seit unseren Urvätern bei Alkohol heiß diskutierte Frage, die bis heute nicht abschließend geklärt werden konnte.
Erst kürzlich erzählte mir ein Freund, dass seine Tochter aus dem Nebenzimmer rief, sie müsse den blöden Drachen töten, sie aber keinen Bock darauf habe, weil man so weit zu ihm hinlaufen müsse (sie spielte gerade ein Fantasy Spiel am Computer).
Er hatte sich noch gewundert und diesen Ausruf mit ihren Hausaufgaben assoziiert.
Demnach wäre ihre Hausaufgabe gewesen, den Drachen zu töten.
Aber wissen Sie was?
Ich für meinen Teil hoffe,
dass sie den weiten Weg zum Drachen nicht gegangen ist
und er noch lebt.