Mit ‘Gedanken’ getaggte Beiträge

Lebe wohl

Veröffentlicht: Februar 24, 2014 von weizzenbrot in Eigene Texte
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Ja, geh du schon mal vor“ hatte ich gedankenverloren geantwortet. Ehe ich meinen Blick wieder auf den Weg richten konnte, war sie verschwunden. Weit ist sie nicht gekommen, also ging ich ihr nach. Der Weg wurde schmaler, bald war es ein kaum noch zu sehender Pfad, der sich in einer ausgedehnten Ebene verlor. Einzig ein Stein hier und da ließ mich hoffen, dass es noch nicht zu Ende war. Es mussten Wegmarkierungen sein, also ging ich weiter.

Bald wurde es sandig, die Sonne brannte, vor mir lag nur noch Wüste. Was kann es dort geben außer den langsamen Tod? Vielleicht wusste sie es nicht besser und ist blind den Steinen gefolgt. Oder sie war eine Getriebene, die suchte, was es nur hier gab. Vielleicht irrte sie ziellos und in weiten Kreisen durch den Sand, sonnenverbrannt und halb wahnsinnig. Vielleicht kannte sie auch Schleichwege und verborgene Quellen. Dann würde sie im kühlen Schatten rasten, erschöpft aber ihres Weges gewiss.

Wie es auch sein mochte, ich kehrte um.

Cephalgische Komposition

Veröffentlicht: Januar 12, 2013 von kynischetonne in Eigene Texte, Literatur
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SMI32-stained pyramidal neurons in cerebral cortex (von UC Regents Davis campus). CC by 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/)

Mit leichten Schmerzen im Kopf,
begann ich meine Reise.
Fast fühlten sich diese Schmerzen
an wie Wunderkerzen,
zumindest andeutungsweise.

So stellte ich mir ein Gehirn vor,
wie ich es von Bildern her kannte,
als eine Art Analyselabor,
in dem es hin und wieder mal brannte.

So visualisierte ich konzentriert
mein Gehirn,
kubisch-raumzentriert.

Na ja, es sah aus wie eine Walnuß,
nur größer.
Ohne irgendeinen Atmungsanschluß
oder Bogengeradestoßer.

Wie ich mir so ein Gehirn vorstellte,
dämmerte es mir langsam,
daß sich mein Hirn gerade fügsam
ein Bild von sich selbst zusammenstellte.

Das Gehirn bewegt sich ja nicht wirklich,
eher metaphorisch,
was geschmacklich unbedenklich
sicherlich
superkalifragilistisch-expealigorisch.

Doch was waren diese metaphorischen Bewegungen
denn genau?
Die Bewegung, die die Gedanken malt?
So halte ich Ausschau.
Das „Ich“ unter Eigentumsvorbehalt.

Ich sehe ein Riesennetz von Neuronen.
So nennt man sie.
Mindestens eine Billionen
in der Theorie.

Einäugige kleine Zellen mit Afrofrisuren,
die sich bewegen und durch irgendein Erfühlen
auf unsichtbaren Wegen anliegen,
die miteinander verbunden scheinen,
als ob sie sich mit Treidelleinen
zu Größerem vereinen.

Ein geschäftiges Wuseln gab es dort
und das in Massen.
Und so beschloß ich mein Aufenthaltsort
im Gehirne, wegen dieser großen Anzahl von Neuronen,
die wie Gestirne leuchteten und funkelten,
zu verlassen.

Nicht ohne zuvor noch meinen Dank und Gruß
zu hinterlassen.

Für dies Gedicht,
denn ohne den Kopfschmerz,
wäre es wohl nicht.